Foraging the City – Felsenbirne

Ein Felsenbirnen Busch mit reifen Früchten
Foto: Christina Grevenbrock

Die Felsenbirne ist wohl eines der weitverbreitetsten und gleichzeitig der unbekanntesten Obstgewächse in deutschen Städten. Oft wird sie vorrangig wegen ihres hübschen Aussehens durch alle Jahreszeiten angepflanzt und weil sie recht anspruchsarm wächst. Dass ihre Früchte gesund und sehr lecker sind, weiß aber kaum jemand.

Felsenbirne? Nie gehört!

Sie ist ein beliebter Strauch in Wohnanlagen und rund um öffentliche Gebäude. Denn die Felsenbirne sieht rund ums Jahr hübsch aus und braucht wenig Pflege. Im Frühjahr trägt sie zarte weiße Blüten, im Sommer dichtes grünes Laub, das sich im Herbst ansehnlich gelb-orange verfärbt.

Dass ihre Früchte ungiftig sind, gilt oft als Bonus rund um Gebäude, in denen sich Kinder aufhalten könnten, wie Schulen, Kindergärten oder Wohnblocks. Hier sind die großen Büsche oft anzutreffen. Herauszufinden, wo es erlaubt ist, sie wild zu ernten, und wo nicht, kann deshalb teilweise schwierig werden. Da aber andererseits kaum sonst jemand die Früchte nutzt, ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu Problemen führt, wenn man versehendlich nicht die richtige Ansprechperson gefragt hat.

Eine blühende Felsenbirne im Frühjahr. Sie trägt zahlreiche sternenförmige weiße Blüten
Im Frühjahr blühen die Felsenbirnen sehr schön mit sternförmigen weißen Blüten und ins rötliche gehenden jungen Blättern. Jetzt sind sie leicht zu erkennen, daher ist es ratsam, sich nun die Standorte zu merken. Foto: pixabay

Felsenbirnen erkennen und ernten

Die Früchte der Felsenbirne sind süß und extrem lecker, das ist trotz ihrer weiten Verbreitung oft unbekannt. Der Grund dafür liegt vor allem daran, dass die Felsenbirnen nicht leicht zu ernten sind und sich nicht lange halten. Daher sind sie nicht im Handel zu finden.

Die kleinen Früchte erinnern an Beeren, gehören aber eigentlich zum Kernobst wie beispielsweise Äpfel. Ihr Geschmack ist vor allem süß und mild. Manchmal erinnert er leicht an Marzipan, da ihre Kerne, wie die von Äpfeln, winzige Mengen Blausäure enthalten, jedoch viel weniger als Apfelkerne. Die Früchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Gerbstoffen.

Das schätzen nicht nur Menschen, sondern auch Insekten und Gartenvögel. Für die bleibt auch immer etwas übrig, denn typischerweise reifen die Früchte an einem Busch nicht gleichzeitig. Die Ernte ist, unter anderem deshalb etwas mühsam, lohnt sich aber. Die Früchte der Felsenbirne sind klein, je nach Sorte zwischen Johannisbeer- und Heidelbeergröße und müssen einzeln von Hand gepflückt werden. Welche reif sind, zeigt ihre kräftige dunkelviolette Farbe. Im Zweifel kann man die Früchte beim Pflücken einfach probieren.

Außerdem erfordert die Ernte eine gewisse Recherche- und Vorbereitungszeit. Nicht weil besonderes Equipment oder Können nötig ist, sondern weil die Sträucher im Frühjahr, während sie blühen, viel leichter zu finden und identifizieren sind. Es hilft, sich dann schon die Standorte der Felsenbirne zu merken. Denn im Sommer, wenn die Felsenbirnen zwischen Juni und Juli reif werden und dichtes grünes Laub entwickelt haben, sind sie recht unauffällig. Mit ihren länglichen grünen Blättern und kleinen Früchten springen sie nicht gerade ins Auge.

Eine Schale mit einer Quarkspeise mit Felsenbirnen steht auf einem Gartentisch.Quelle: Christina Grevenbrock
Sehr einfach und sehr lecker! Die Quarkspeise mit Felsenbirnen und Zitronenschale ist schnell zusammengerührt und trotzdem köstlich. Foto: Christina Grevenbrock

Rezept für Felsenbirnenquarkspeise

Ich brauche:

Etwa ein Schälchen Felsenbirnen

250 g Sahnequark

Etwas Schale einer Bio-Zitrone

Bei Bedarf etwas Zucker oder alternatives Süßungsmittel

Und außerdem eine Rühschüssel, eine feine Reibe für die Zitronenschale und einen Löffel

So geht’s:

Es ist denkbar einfach: Quark mit reichlich Beeren in eine Rührschüssel füllen, etwas Zitronenschale darüber reiben, umrühren, probieren. Bei Bedarf nachsüßen. Fertig!

Ein Felsenbirnenbusch mit Früchten in unterschiedlichem Reifungsgrad.Quelle: Christina Grevenbrock
Die Früchte der Felsenbirne reifen nicht gleichzeitig. Reife Früchte haben eine dukelviolette Farbe und sind prall. Foto: Christina Grevenbrock

Felsenbirnen sind im Foraging-Jahr ein kurzes Vergnügen. Die Früchte reifen etwa über zwei Wochen im Juni oder Juli, dann ist der Spaß schon wieder vorbei. In aller Regel ist es, mir zumindest, zu anstrengend große Mengen zu pflücken. Deshalb genieße ich die Felsenbirnen am liebsten möglichst pur. Die Zitronenschale gibt der Quarkspeise die nötige Frische um die Süße der Felsenbirnen angenehm hervorzuheben. Sie ist schnell und unkompliziert zusammengerührt, sehr simpel, sehr lecker!

Christina

Mag Kunst, Gemüse und Nachhaltigkeit.

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