Lange dachte ich, ich hätte einen schwarzen Daumen. Bis ich in ein Vorstadthäuschen mit großem Südfenster und einer windgeschützten Terrasse zog und meine Pflanzen plötzlich überlebten. Schnell bekam ich Lust, meine Fühler auch nach essbaren Pflanzen auszustrecken. Hier kommen zehn Tops und Flops aus meiner bescheidenen Selbstversorgerkarriere.
Zugegeben, Selbstversorgung ist ein bisschen hoch gegriffen und soo klein ist mein Garten auch eigentlich nicht, aber sei’s drum. Tatsächlich ziehen wir etwa 80% unseres Gemüses in Kübeln oder Balkonkästen und verlängern die Saison auf unserer Fensterbank. Fast alles, was ich anbaue, ist genau so in winzigen Gärten, auf der Terrasse oder dem Balkon machbar.
1. Top: Zier- und Nutzpflanzen mischen
Wer sagt denn, das hübsche und nützliche Pflanzen strickt getrennt sein müssen? Gerade auf kleinem Raum ist eine strenge Trennung nicht hilfreich. Außerdem sind viele Nutzpflanzen auch durchaus hübsch anzuschauen.
2. Top: Die Investition in Erdbeeren lohnt sich
Einst kauften wir im Impuls einen Sechserträger Erdbeeren der Sorte „Ostara“ im Baumarkt. Mittlerweile ist aus diesem halben Dutzend ein äußerst produktives, wohlschmeckendes und weiter wachsendes Erdbeerfeld entstanden. Unbedingt empfehlenswert!
3. Top: Paprika – Gemüse für Geduldige
Sie ist ein bisschen divenhaft, die Paprika: Gute Pflege, viel Wasser und Sonne lässt sie aber reichlich Früchte tragen. Diese brauchen allerdings quälend lange, bis sie von grün zu rot gereift sind. Also wirklich lange. Nein, im Ernst: Im letzten Jahr haben wir erst im November geerntet. Dafür sind die Pflanzen zweijährig und es lohnt sich, sie auf der Fensterbank zu überwintern. Mit etwas Glück sind dann die ersten Früchte im Juni schon so weit.
4. Top: Chili – scharfe Sonnenanbeterinnen
Für Chilis genügt auch eine Fensterbank oder ein Balkon. Die Pflanzen werden nicht allzu groß und warm brauchen sie es auch. Und wer dieses spektakuläre Exemplar hat, braucht wirklich keine Zierpflanzen mehr!
5. Flop: Wassermelonen – werden im Norden nur bessere Gurken
Tja, das wahr wohl nix. Wie haben wir uns gefreut, als wir diese wunderschöne Mini-Wassermelone an unserer Pflanze entdeckt haben. Dann kam der große Tag und, naja, der Geschmack erinnerte doch eher an Schlangengurke. Das hätten wir auch leichter haben können. Aber ohne Fehlschläge lernt man ja auch nix.
6. Top: Die Saison auf der Fensterbank verlängern
Für waschechte Gärtner:innen wahrscheinlich ein No-brainer. Es ist sinnvoll, die Wachstumssaison auf der Fensterbank zu verlängern. Jungpflanzen wie diese Zucchini- und Kürbiskinder können schon mal in Ruhe groß und stark genug werden, um dem Wetter zu trotzen. Und Sonnenanbeterinnen wie Chili, Paprika und Aubergine lassen ihre Früchte hier noch bis weit in den Herbst reifen.
7. Top: Aubergine – die schöne Unterschätzte
Auch sie braucht Sonne und Wärme, dann trägt sie aber zuverlässig und sieht auch noch toll dabei aus. Schon die zarten violetten Blüten sind eine Pracht, die dunklen, glänzenden Früchte stehen ihnen aber in nichts nach.
8. Top: Ernten macht Spaß
Auch wenn die Ernte bescheiden ausfällt. Jede Frucht schmeckt gleich doppelt so gut, wenn sie selbst angebaut wurde (naja, außer der Wassermelone…). Und Müll, Geld und CO2 spart sie auch.
9. Top: Schnittlauch – Ein Kraut mit Erfolgsgarantie
Was wäre Kräuterbutter ohne Schnittlauch? Er ist wirklich simpel anzubauen und kaum tot zu kriegen. Außerdem schmeckt er und blüht sogar ziemlich hübsch. Das Kraut gehört wirklich in jeden Garten!
10 Top: Erbsen – der essbare Sichtschutz
Erbsen sind großartige Anfängerpflanzen und ranken sich überall hoch. Was liegt also näher, als ein Rank- oder Balkongitter damit zu bestücken? Unsere Erbsen haben eine Doppelfunktion aus Sichtschutz und Suppeneinlage. Damit wir genug zusammenbekommen, sammle ich meine Erbsen allerdings die ganze Saison durch in einem Töpfchen im Froster.