Hitze und Stadtnatur: Wie ihr Insekten, Vögeln und Bäumen helfen könnt

Eine gallische Feldwespe in einer Insektentränke
Foto: Julia Lenz

Nicht nur wir Menschen leiden unter Klimawandel-bedingten Hitzewellen, die die Sommertage zunehmend unerträglich machen. Auch Tieren und Pflanzen machen Trockenheit und hohe Temperaturen zu schaffen. Ein bisschen können wir der Stadtnatur helfen, das Wetter besser zu ertragen. Selbst wenn sich solche Versuche im wahrsten Sinne wie ein Tropfen auf dem heißen Stein anfühlen mögen – es gibt ein paar Sachen, die jede:r tun kann.

Vögeln helfen: Eine Vogeltränke passt auf jeden Balkon

In einer zubetonierten Innenstadt finden Vögel immer weniger gut zugängliche Wasserstellen, an denen sie ihren Durst stillen können. Ohne Pfützen und natürliche Wasserquellen wie Teiche und Gräben haben Vögel in Hitze- und Trockenphasen ein echtes Problem. Eine Vogeltränke auf dem Balkon ist schnell aufgestellt und kann den Vögeln in eurer Nachbarschaft bereits wertvolle Hilfe bieten.

So eine Vogeltränke müsst ihr nicht extra im Baumarkt kaufen. Es reicht schon ein großer Teller oder ein Blumentopf-Untersetzer. Wichtig ist, dass die Vögel gut ans Wasser herankommen und nicht rutschen.

Worauf ihr unbedingt achten solltet, ist, die Vogeltränke regelmäßig zu reinigen und das Wasser möglichst jeden Tag zu wechseln. Gerade bei Hitze sammeln sich in dem stehenden Wasser sonst schnell Krankheitserreger, die von Vogel zu Vogel übertragen werden und sogar zum Tod führen können.

Mehr zu Vogeltränken erfahrt ihr zum Beispiel beim LBV.

Insektentränke: Im Handumdrehen gebaut

Auch Insekten brauchen Flüssigkeit. Eine Vogeltränke mit ihrer großen Wasseroberfläche kann für Bienen, Hummeln und Co allerdings zum Problem werden. Die Insekten fallen ins Wasser und ertrinken. Eine spezielle Insektentränke lässt sich allerdings im Handumdrehen selbst basteln; vermutlich habt ihr sogar schon alles an Zubehör zu Hause:

Ihr nehmt eine flache Schale oder einen Untersetzer mit Rand, zum Beispiel von einem Blumentopf – Hauptsache, man kann Wasser einfüllen und es verdunstet nicht sofort. In die Schale füllt ihr kleine Steine und gebt so viel Wasser dazu, dass die obere Hälfte der Steine noch hervorschaut. Hier können sich die Insekten jetzt niederlassen und gefahrlos an die Wasseroberfläche gelangen.

Der NABU Niedersachsen empfiehlt, noch Moos dazuzugeben, um die Oberfläche der Tränke zu vergrößern, sodass die Insekten noch besser darauf sitzen können. Wie bei der Vogeltränke gilt auch hier, dass ihr das Wasser regelmäßig wechseln solltet, damit sich keine Keime ansiedeln könne.

Quelle: Martina John
Auch am Wasser kann es trocken sein – so wie hier in der Hamburger Hafencity.

Bäume gießen bei Trockenheit. Worauf ihr achten solltet

Lange Trockenphasen und extreme Hitzesommer machen auch den Straßenbäumen zu schaffen. Städte und Gemeinden schaffen es bei Dürre in der Stadt nicht, alle Bäume zu bewässern. Die Bäume haben zwischen Asphalt und Steinen wenig Raum, um ihre Wurzeln auszubreiten und sind zusätzlich durch Abgase und die Vibrationen durch den Straßenverkehr belastet. Damit die grünen Schattenspender am Straßenrand einen Sommer wie den Hitzesommer 2022 überleben, sind sie auf die Mithilfe von Anwohner:innen angewiesen.

Wenn ihr dem Baum vor eurer Tür etwas Gutes tun wollt, müsst ihr dafür nicht gleich kostbares Trinkwasser verschwenden. Wenn in Haus oder Wohnung Wasser abfällt (z.B. beim Warmlaufenlassen in Badezimmer oder Küche, beim Waschen von Salat und Gemüse oder aus Blumenvasen oder Hundenäpfen), könnt ihr das auffangen statt es wegzukippen und es zum Gießen nutzen.

Ein Baum braucht gute 100 Liter Wasser in der Woche – das sind zehn Eimer. Mit 50 Litern leistet ihr aber bereits einen wertvollen Beitrag, gerade in den heißen Wochen. Wer die aus dem 5. Stock runterschleppen möchte, hat natürlich gut zu tun. Aber vielleicht müsst ihr ja nicht so weit laufen und habt einen Baum bei euch vor der Tür, den ihr einmal die Woche etwas supporten wollt.

Tatsächlich macht es mehr Sinn, einmal die Woche richtig viel zu gießen statt oft kleinere Mengen. Sonst gewöhnt sich der Baum das die regelmäßige kleinteilige Wasserzufuhr und bekommt dann Probleme, sollte eure Gießaktion einmal längere Zeit unterbrochen werden müssen.

Wichtig ist es, dass ihr darauf achten, dass die Erde nicht so hart und trocken ist, dass das Wasser gar nicht erst zu den Wurzeln durchsickert. Hier hilft es, erst langsam anzufeuchten und dann richtig zu gießen. Die pralle Sonne solltet ihr ebenfalls meiden – lieber früh morgens oder spät abends gießen, wenn die Sonne nichts verdunsten kann.

Mehr zum Bäumegießen erfahrt ihr bei ZEIT Online oder utopia.de.

Martina

Mag Architektur, Tiere und Internetkultur

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