Stadtmacher:innen stellen sich vor – Berliner Regenwasseragentur

Foto: Ahnen&Enkel/Silke Reen

Unsere Städte sollen besser werden, schöner, grüner, lebenswerter. Dafür setzen sich in ganz Deutschland Personen, Vereine, Initiativen und andere Stadtmacher:innen ein. Hier bei Giersch kommen sie zu Wort und stellen sich vor. Diesmal haben wir die Berliner Regenwasseragentur nach ihren Visionen befragt.

Giersch: Beschreibt, was ihr so macht. Wofür steht ihr?

Wolfram Schroff: Gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen gibt es Abhilfe: Regenwasser vor Ort bewirtschaften. Für Berlin bringt das Abkühlung, geringere Überflutungsrisiken und gesünderes Grün, für die Bewohner:innen der Stadt auf Dauer mehr Lebensqualität.

Wir von der Berliner Regenwasseragentur rufen die Berliner:innen deshalb dazu auf Regenwasser als Ressource zu nutzen. Wie informieren darüber, wie sie Dächer und Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln und Regenwasser mithilfe von begrünten Mulden, Zisternen, wasserdurchlässigen Belägen oder auch künstlichen Wasserflächen speichern, versickern, verdunsten und nutzen können. Dieses Wissen haben wir auf unserer Website einfach und verständlich aufbereitet und mit vielen Beispielen versehen. Wir bieten zudem eine Erstberatung zu Fragen der Planung, Umsetzung und Förderung an und organisieren Weiterbildungs- und Dialogangebote.

Berlin als Schwammstadt. Zu sehen sind Dach- und Fassadenbegrünungen, entsiegelte und teilentsiegelte Flächen, Mulden, Zisternen, künstliche Wasserflächen und die Kombination von Dachbegrünung und Solar. © Berliner Regenwasseragentur

Was war euer letzter großer Erfolg?

Im Oktober 2022 haben wir unsere 1.000ste Beratung durchgeführt. Im Schnitt kommt täglich eine weitere Beratung hinzu.

Wer kann bei Euch mitmachen?

Berlin zur so genannten Schwammstadt umzubauen, erfordert das Handeln Vieler. Landes- und Bezirksverwaltungen, Wohnungswirtschaft, private Immobilienbesitzende und Unternehmen sind dazu aufgerufen möglichst viel Regenwasser auf ihren Flächen zu bewirtschaften. (Landschafts-)Architekt:innen, Stadtplaner:innen und Ingenieur:innen müssen das Thema mitdenken und frühzeitig in die Planung integrieren. Ausführende wie zum Beispiel Garten- und Landschaftsbauer:innen, Dachdecker:innen oder Facility-Manager:innen haben die Aufgabe, Maßnahmen adäquat umzusetzen und zu betreiben.

Aber auch das Engagement der Berliner:innen ist gefragt. Als Mieter:innen können Sie auf ihre Vermieter:innen zugehen und für den Rückhalt des Regenwassers auf dem Grundstück werben. Als Bürger:innen können sie auf Politik und Verwaltung zugehen und sich dafür einsetzen, die graue Stadt in eine blau-grüne zu verwandeln.

Ein Schulhof, der recht trist mit viel Beton gestaltet ist.
Der Schulhof der Waldorfschule am Prenzlauer Berg vor seiner Entsiegelung und Begrünung.
© Freie Waldorfschule am Prenzlauer Berg

Wie sieht für Dich/Euch die Ideale Stadt aus?

Unser Ideal ist bereits im Werden. Immer mehr Menschen in Berlin nutzen Regenwasser als Ressource, indem sie auf Ihrem Grundstück Dächer und Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln, Regenwasser versickern oder beispielsweise zur Bewässerung sammeln und nutzen. Das Ziel sind tausendfache, in der Stadt verteilte Maßnahmen, die zusammen für ein besseres Mikroklima, mehr Grundwasserneubildung, saubere Gewässer, weniger Überflutungen und gesünderes Stadtgrün sorgen werden.

Ein Schulhof mit viel Grün und Naturmaterialien.
Derselbe Schulhof der Waldorfschule am Prenzlauer Berg nachdem er nach dem Schwammprinzip umgestaltet wurde.
© Berliner Regenwasseragentur / Foto: Andreas [FranzXaver] Süß

Wie findet man euch?

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Christina

Mag Kunst, Gemüse und Nachhaltigkeit.

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